Kaliumcyanid (Cyankali) |
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Eigenschaften: |
Bei Normalbedingungen ist Kaliumcyanid ein
farbloser kristalliner Feststoff, welcher extrem giftig ist. (bereits
eine eingenommene Menge von 120-250mg wirken sofort tödlich).
Kaliumcyanid kann durch Schleimhäute, Wunden und über die Atemwege
aufgenommen werden. Seine lebensbedrohliche Wirkung beruht auf einer
sofortigen Blockierung des Atmungsenzymes Eisen(III)-cytochrom-oxidase
durch die Cyanidionen, so dass ein sofortiger Atemstillstand eingeleitet
wird. Außerdem können Cyanid-Ionen das
Eisen-Ion des Hämoglobins komplexieren, so dass der Sauerstoff-Transport
im Blut gestört wird. Löst man Kaliumcyanid in Wasser und säuert diese
Lösung an, so wird Blausäure (HCN) freigesetzt, welche eine noch
giftigere Wirkung auf Lebewesen hat. Blausäure besitzt einen Geruck wie
Bittermandeln.
KCN + H2O HCN + KOH An kohlenstoffdioxidhaltigen Lösungen geht Kaliumcyanid langsam in Kaliumcarbonat (Pottasche) über, wobei Blausäure freigesetzt wird. 2 KCN + H2CO3 → K2CO3 + HCN Mit Kaliumcyanid sollte nur in stark alkalischen Lösungen gearbeitet werden und anfallende Abfälle müssen in einem eigenen Behälter (in stark alkalischer Lösung) gesammelt werden und gesondert entsorgt werden. |
Darstellung: |
Man kann
Kaliumcyanid durch das Einwirken von Kohlenstoffmonoxid und Ammoniak auf
Kaliumcarbonat (Pottasche) bei einer Temperatur von etwa 600°C unter
Verwendung eines Eisen-Katalysators gewinnen.
K2CO3 + 2 NH3 + 3 CO → 2 KCN + 2 H2O + H2 + 2 CO2 Dieses Verfahren wird heute jedoch nicht mehr angewendet und zur technische Darstellung versetzt man Kalilauge mit Blausäure. KOH + HCN KCN + H2O Außerdem kann man Kaliumcyanid durch das Erhitzen von Kaliumhexacyanoferrat(II) herstellen. |
Verwendung: |
Kaliumcyanid wird bei der Gewinnung von Gold und Silber für die Cyanidlaugerei gebraucht. Außerdem nutzt man es beim elektrochemischen Vergolden, Versilbern oder Vernickeln. |