Kaliumcyanid (Cyankali)

 
Gefahrensymbole:

T+: sehr giftig

Struktur der Verbindung:
Summenformel: KCN
Molmasse:  65,12 g/mol  
R/S-Sätze: R26/27/28-32, S7-28/29-45
MAK-Werte: 5mg/m3 
Dichte:  1,52 g/cm3    
Schmelztemperatur:  634 °C 
Siedetemperatur:
Löslichkeit: iin Wasser lösen sich bei 20 °C 680g/l
 
Eigenschaften:
Bei Normalbedingungen ist Kaliumcyanid ein farbloser kristalliner Feststoff, welcher extrem giftig ist. (bereits eine eingenommene Menge von 120-250mg wirken sofort tödlich). Kaliumcyanid kann durch Schleimhäute, Wunden und über die Atemwege aufgenommen werden. Seine lebensbedrohliche Wirkung beruht auf einer sofortigen  Blockierung des Atmungsenzymes Eisen(III)-cytochrom-oxidase durch die Cyanidionen, so dass ein sofortiger Atemstillstand eingeleitet wird. Außerdem können Cyanid-Ionen das Eisen-Ion des Hämoglobins komplexieren, so dass der Sauerstoff-Transport im Blut gestört wird. Löst man Kaliumcyanid in Wasser und säuert diese Lösung an, so wird Blausäure (HCN) freigesetzt, welche eine noch giftigere Wirkung auf Lebewesen hat. Blausäure besitzt einen Geruck wie Bittermandeln.

KCN  +  H2  HCN  +  KOH  

An kohlenstoffdioxidhaltigen Lösungen geht Kaliumcyanid langsam in Kaliumcarbonat (Pottasche) über, wobei Blausäure freigesetzt wird.

2 KCN  +  H2CO3  →  K2CO3  +  HCN  

Mit Kaliumcyanid sollte nur in stark alkalischen Lösungen gearbeitet werden und anfallende Abfälle müssen in einem eigenen Behälter (in stark alkalischer Lösung) gesammelt werden und gesondert entsorgt werden.

Darstellung:
Man kann Kaliumcyanid durch das Einwirken von Kohlenstoffmonoxid und Ammoniak auf Kaliumcarbonat (Pottasche) bei einer Temperatur von etwa 600°C unter Verwendung eines Eisen-Katalysators gewinnen.

K2CO3  +  2 NH3  +  3 CO  →  2 KCN  +  2 H2O  +  H2  +  2 CO2 

Dieses Verfahren wird heute jedoch nicht mehr angewendet und zur technische Darstellung versetzt man Kalilauge mit Blausäure.

KOH  +  HCN    KCN  +  H2O

Außerdem kann man Kaliumcyanid durch das Erhitzen von Kaliumhexacyanoferrat(II) herstellen.

Verwendung:
Kaliumcyanid wird bei der Gewinnung von Gold und Silber für die Cyanidlaugerei gebraucht. Außerdem nutzt man es beim elektrochemischen Vergolden, Versilbern oder Vernickeln.